Eisbildung in der Klamm
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Wie kommt es zu diesen einzigartigen Eisformationen in der Breitachklamm, die viele Menschen so fasziniert?
Die Entstehung von Eisformationen in der Breitachklamm ist ein faszinierendes Naturphänomen, das auf mehreren physikalischen Prozessen basiert. Im Winter verwandelt sich die Klamm in eine Märchenlandschaft aus Schnee und Eis, geprägt von glitzernden Eiszapfen, mächtigen Eisvorhängen und erstarrten Wasserfällen.
Folgende Prozesse unterliegen der Eisbildung:
Wichtig sind zunächst die Temperaturbedingungen. Für die Bildung von Eiszapfen und Eisvorhängen sind anhaltende Frostperioden erforderlich. Die Temperaturen in der Klamm können dabei von den äußeren Bedingungen abweichen, was die Eisbildung beeinflusst. Laut Betriebsleiter Dominik Fritz dauert es oft mehrere Tage, bis sich Eiszapfen ausbilden. Zudem können längere Wärmephasen die Stabilität der Eiszapfen beeinträchtigen und deren Bruchgefahr erhöhen.
Ein weiterer wichtiger Teil ist Wasserzufuhr. Tropft Wasser von den Felsen oder spritzt durch die Bewegung des Flusses auf, kann es bei entsprechenden Temperaturen gefrieren und so zur Bildung von Eiszapfen und Eisvorhängen beitragen.
Zusätzlich spielen Luftfeuchtigkeit und Verdunstung eine große Rolle. Hohe Luftfeuchtigkeit in der engen Schlucht begünstigt die Kondensation von Wasser an den kalten Felsoberflächen. Dieses kondensierte Wasser kann anschließend gefrieren und so zur Eisbildung beitragen.
Wasser gefriert bei 0°C - jedoch kann unter bestimmten Bedingungen eine Unterkühlung auftreten, bei der Wasser flüssig bleibt, obwohl die Temperatur unter dem Gefrierpunkt liegt. Kleine Störungen oder Verunreinigungen können dann eine plötzliche Kristallisation auslösen.
In feuchten Umgebungen kann Wasserdampf direkt an kalten Oberflächen kondensieren und anschließend gefrieren, was zur Bildung von Reif führt. Sublimation, der direkte Übergang von Wasserdampf zu Eis, kann ebenfalls zur Eisbildung beitragen.
Die beeindruckenden Eisformationen in der Breitachklamm sind somit das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Temperatur, Wasserzufuhr und spezifischen klimatischen Bedingungen innerhalb der Schlucht. Diese Faktoren führen zu den einzigartigen und bizarren Eisgebilden, die mit teilweise einem halben Meter Dicke und über 20 Meter lange Eiszapfen, die Besucher jeden Winter aufs Neue faszinieren.